Der Mini PC

Seit einigen Jahren bietet der aktuelle Stand der Technik Konsumenten die Möglichkeit den Schritt weg vom großen, sperrigen Computergehäuse und hin zu eleganteren und platzsparenden Möglichkeiten wie Laptops, Tablets oder aber sehr kleinen Mini PCs zu gehen. Doch was ist ein Mini PC eigentlich genau?

Ein Mini PC ist in erster Linie ein normaler Desktop Computer, der in einem extrem kleinen Gehäuse untergebracht ist. Oftmals sind diese Rechner auch noch sehr leise, verbrauchen verhältnismäßig wenig Strom und sind, anders als ein herkömmlicher Computer, einem bestimmten Zweck zugeordnet. Des Weiteren wird in Mini PCs eigens für den Einsatz in einem besonders kleinen Rechner entwickelte Hardware verbaut, die seine Eigenschaften unterstützen soll.

Hier zeigen wir euch die Vorteile beziehungsweise Nachteile der Mini Computer noch einmal ausführlich:

Mini PC Konfiguratoren

Wie auch bei herkömmlichen PCs ist der günstigste Weg, den angestrebten Mini PC zu erhalten, der Eigenbau. Dieser bringt aber auch Risiken mit sich, welche gerade für Laien abschreckend und überfordernd sein können: im Falle eines Defekts gibt es keine allumfassende Garantie, sondern die Quelle des Fehlers muss eigenständig identifiziert und anschließend ausgetauscht werden. Zudem ist der Anwender somit bei beim Bau verursachten Fehlern selbst dafür verantwortlich. Zusätzlich brauchen die Auswahl der Komponenten und der Bau an sich Zeit, die viele Menschen nicht aufbringen können beziehungsweise wollen.

Ein Mini PC Konfigurator nimmt dem Anwender diese Aufgabe ab: der Kunde kann aus einer vorsortierten Auswahl an Hardware wählen und sich nach seinen eigenen Bedürfnissen anpassen oder aber die Auswahl der Komponenten frei treffen und sich diese im Anschluss gegen eine Gebühr zusammensetzen lassen.
Außerdem bieten die meisten PC Konfiguratoren eine mindestens 12 Monate lange Garantie und beugen bereits vor dem Kauf Inkompatibilität vor.

Hier kannst du dir deinen Mini PC zusammenstellen:
zum Konfigurator

Wofür verwendet man einen für Mini PC

mini pcWie auch die Einsatzzwecke eines normalen Computers variieren die eines Mini PCs stark: vom kleinen Arbeitsgerät für ein modernes Büro über den Einsatz als Heimserver oder aber als Gerät zum Surfen im Internet am Fernseher kann ein Mini PC alle erdenklichen Zwecke erfüllen – die einzigen geltenden Limitierungen gehen von der Verfügbarkeit von passender Software oder aber der Geschwindigkeit der verbauten Hardware aus. Generell werden Mini PCs aber in den meisten Fällen für kompakte Gaming-Plattformen, welche für den Betrieb am Fernseher ausgelegt sind, als Gerät zum Abspielen von Videos aller Art oder aber als kompakter Ersatz zum großen Desktop bei der Benutzung von Office-Tools wie beispielsweise Word oder Excel von Microsoft verwendet.

Der Mini Gaming PC

In den letzten Jahren hat der Computer als Gamingplattform aufgrund seiner leistungstechnischen Vorteile und seiner Vielseitigkeit mehr und mehr an Relevanz und Popularität gewonnen. Trotzdem lassen sich Konsolen die mit ihnen einhergehende Bequemlichkeit nicht absprechen: Konsolenspieler haben die Möglichkeit sich entspannt auf einer Couch vor einem großen Fernseher auszubreiten um ihrem Hobby nachzugehen, wohingegen PC-Spieler auf oftmals unbequeme Schreibtischstühle vor einem Schreibtisch zurückgreifen müssen.

Diesem Manko sollen besonders kleine Gaming PCs ein Ende bereiten: mit extrem kurzen (und entsprechend kleinen) Modellen schneller Grafikkarten wie der Nvidia Geforce GTX 970 und der ohnehin gegebenen Kompatibilität für schnelle Prozessoren sind Spielecomputer im Miniformat für Spiele genau so geeignet wie ein herkömmlicher Rechner.

Video Streaming

„Streaming“, also das Abrufen von Daten wie beispielsweise Videos in Echtzeit aus dem Internet, steht gerade voll im Fokus diverser Unterhaltungselektronikhersteller. Von internetfähigen, „smarten“, Fernsehern bis zu Set-Top-Boxen wie Apple TV oder Fire TV kann heutzutage jeder Fernseher mit den nötigen Mitteln ausgestattet werden, um das breite Angebot im Netz warzunehmen. Besonders vielseitig sind die angesprochenen Lösungen aber nicht: oft sind die verfügbaren Angebote begrenzt, oder, wie im Falle der Smart-TVs, die Oberfläche beziehungsweise deren Bedienung gestaltet sich als umständlich und wenig komfortabel.

Ein Mini PC, der das Einsatzgebiet des Video Streamings abdecken soll, hat derartige Probleme nicht: mit kabellosen Peripheriegeräten lässt sich ein jeder Kleinstrechner ohne Mühe bedienen und bietet systembedingt unerreichte Vielfalt bei der Auswahl der Angebote.

Mini Pc für Office Anwendungen

Der klobige, unschöne Klotz, wie viele Menschen einen typischen Office-Rechner betrachten, war gestern: heutige Technik bietet zeitgemäße Leistung mittlerweile auch im schönen, kompakten Gewand in Form von Mini PCs, welche kaum Platz für sich beanspruchen und leicht zu verstecken sind – besonders kleine Modelle lassen sich oftmals sogar hinter dem zu benutzenden Monitor an den für eine Wandhalterung bestimmten Löchern montieren, was den Computer umgehend aus dem Blickfeld verbannt.

Des Weiteren kommen Mini PCs oft ohne hohen Stromverbrauch und hohe, damit einhergehende, Hitzeentwicklung aus. Die Folge: die Rechner müssen viel weniger Kühlleistung aufbringen, was letzten Endes in einem leiseren, nahezu lautlosen Betrieb resultiert. Viele Anwender entscheiden sich aus diesen Gründen dafür, ihren herkömmlichen Office-Desktop gegen schlanke Mini PCs zu tauschen.

Mainboard und Gehäuse für Mini PCs

mini pc hardware

Im Mini PC verbaute Hardware

Beim Bau eines Mini PCs müssen Kunden darauf achten, die zu verbauende Hardware so auszuwählen, dass sie in einem kleinen PC-Gehäuse funktionieren können. Die wichtigsten Punkte dabei stellen das verbaute Mainboard und das Gehäuse dar, in das die Hardware letztlich verbaut werden soll.
Ein normales PC Gehäuse und dementsprechend auch die darin eingesetzten Mainboards entsprechen dem gemeinhin akzeptierten ATX-Standard, der im Großteil aller Computer vorzufinden ist.

Bei einem Mini PC muss aber darauf geachtet werden auf den Standard µATX (24,4×24,4cm), ITX (21,5×19,1cm) oder Mini ITX (17x17cm) zu setzen, welche jeweils unterschiedliche Computergrößen repräsentieren. Wichtig dabei ist, dass sowohl Mainboard als auch Gehäuse dem gleichen Standard zugrundeliegen, damit diese miteinander kompatibel sind.

Weitere Infos bezüglich der Hardwareauswahl bei Mini PCs zeigt euch Chris im Video:

Silent/Slim Gehäuse

Sogenannte Slim Gehäuse haben in der Regel eine rechteckige Form und erinnern damit an bekannte Spielekonsolen wie der PlayStation 4 oder der XBOX One beziehungsweise an Kabelboxen zum Empfangen von Fernsehkanälen. Diese sind insbesondere auf leise Operation ausgelegt, sodass keine störenden Betriebsgeräusche entstehen.

slim gehäuse

Slim Gehäuse von LC-Power

Cube / Gaming Cube

Cube Gehäuse sind, wie der Name bereits vermuten lässt, quadratisch geformt und eignen sich damit besonders für kompakte Spielerechner, da Cube Gehäuse bauartbedingt genug Platz für Gaming-GPUs bieten.

Gaming Cube Gehäuse

Mini Gaming Cube Gehäuse von CoolerMaster

ITX Gehäuse

ITX Gehäuse bauen auf dem bereits angesprochenen ITX-Standard auf und entsprechen keiner festen Formrichtlinie. ITX Gehäuse bieten den Vorteil, dass ein Großteil der Standardhardware mit Mainboards dieses Standards kompatibel sind.

mini itx gehäuse

Mini PC mit ITX Gehäuse von Inter-Tech

Das Betriebssystem – Windows oder Android?

Bei Mini PCs stellt sich neben der Hardware- auch eine Softwarefrage: seit einigen Jahren finden sich immer mehr Mini PCs auch mit dem Handy- und Tablet-OS Android. Diese Geräte sind oft äußerst klein (die Größe entspricht meistens der eines Raspberry Pi oder eines Apple TV) und sind schon für weit unter 100 Euro zu haben.

Was kann ein Windows Mini PC

microsoft logoEin Mini PC auf Microsoft Windows-Basis kann per se für jeden Zweck benutzt werden, den auch ein normaler Computer erfüllen kann. Unter Einsatz bestimmter Anwendungen lässt sich so buchstäblich jede Anforderung erfüllt werden. Der Nachteil: von der Qualität der Software hängt letztlich auch die Qualität des Benutzererlebnisses ab.

Was kann ein Android Mini PC

Android-logoAndroid Mini PCs decken auch einen ziemlich beachtlichen Teil der möglichen Einsatzbereiche ab, wobei sie systembedingt eher für Unterhaltungszwecke geeignet sind als für den Einsatz im Büro. Wie auch beim Handy-Äquivalent lassen sich Apps aller Art installieren, meistens werden Android PCs aber zum Abspielen von Videos oder dem Spielen wenig anspruchsvoller Games benutzt.

Welche Grafikkarte für den Mini PC?

Mini PCs verlangen aufgrund ihres Formfaktors nach besonders kurzen Grafikkarten, um diese in den winzigen Gehäusen unterbringen zu können.
Generell gilt: wer den Mini PC nicht zum Spielen benutzt kann heutzutage auch auf die integrierte Grafikeinheit der verbauten CPU zurückgreifen, welche in modernen Prozessoren sogar zum Abspielen von Videos in der nur wenig verbreiteten Ultra-HD-Auflösung benutzt werden können.
Gamer hingegen finden bereits gegen geringe Aufpreise Grafikkarten-Pendants mit High-End-Grafikchips im Kleinstformat, welche sich bestens in einem kleinen Gaming PC verbauen lassen können.

Welcher Mini PC ist der Beste für mich?

Je nach Einsatzgebiet variieren auch die Ansprüche an einen Mini PC: wo ein kleiner Spielerechner eine potente Grafikkarte benötigt, werden bei anspruchsvollen Tabellenkalkulationen im Office-Betrieb oder beim Streaming von hochauflösenden Filmen ein starker Prozessor und ausreichend RAM gefordert.

Entsprechend müssen Kunden auch nach einem für sie passenden Mini PC Ausschau halten, der sich an den Ansprüchen der Einsatzgebiete orientiert, um diese optimal abdecken zu können. Darüber hinaus Unterscheiden sich Mini PCs noch in ihrer Größe und ihrem Gehäusedesign, welche auf Basis des subjektiven Empfindens ausgesucht werden müssen.

Der Barebone Mini PC

Ein Mini PC, welcher als Barebone ausgeliefert wird, ist unmittelbar nach dem Kauf nicht sofort einsatzfähig und noch nicht komplett ausgestattet: Barebone PCs werden bereits zusammengebaut ausgeliefert und können, beziehungsweise müssen vom Kunden mit bestimmten Komponenten aufgestockt werden, um sie benutzen zu können.
Dabei wird dem Nutzer beispielsweise die Wahl nach der benötigten Größe des Arbeitsspeichers oder nach der Leistung des Prozessors selbst in die Hand gegeben, welcher mithilfe einer Anleitung und ohne umfassendes Vorwissen seinen Computer eigenhändig modifizieren kann.

Der HTPC

Als HTPC wird kurz ein „Home Theater PC“, also ein Heimkino PC bezeichnet, und basiert im Regelfall auf einer der beiden Softwaresystemen „Plex“ oder „Kodi“, welches bis vor kurzem noch als „XBMC“ bekannt war.
HTPCs können sowohl zum Abspielen einer lokalen Medienbibliothek, welche Beispielsweise auf Datenträgern, externen Festplatten oder einem Netzwerkspeicher hinterlegt sind, als auch zum bereits angesprochen Streaming von Medien eingesetzt werden.

Mehr zum Thema Mini PC im Netz:

– HTPC bei Golem.de
– Mini PCs bei Netzwelt.de
– Barebones und HTPCs im Forum von Hardwareluxx.de
– Mini PCs bei Intel

Angabe zu Bildquellen:
Microsoft Logo: “Nutzung mit Genehmigung von Microsoft.”

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