CPU / Prozessor

960054_0__61962Die CPU (oder Prozessor) ist das Herzstück eines jeden Computers. Sie wird zwar heute von vielen zusätzlichen Prozessoren unterstützt, etwa einer Grafikkarte oder einem Soundchip, dennoch ist sie ständig am Arbeiten. Deshalb hängt die Leistung eines PCs auch nicht unwesentlich von der CPU ab.

Unser Ratgeber soll Ihnen einen Eindruck der Funktionen der CPU vermitteln.

 

Auf was muss man bei einem Prozessor achten?

Bei der Suche nach einem passenden Prozessor gibt es gleich mehrere Anhaltspunkte. Dabei gilt prinzipiell, je mehr Kerne sich in einer CPU befinden, desto schneller ist sie auch. Die Kerne lassen sich dabei jedoch nicht einfach addieren, die Geschwindigkeit hängt auch von der Software ab. Unterstützt ein Programm mehrere Kerne gar nicht erst, ist auch kein Geschwindigkeitsvorteil zu erkennen. Optimierte Programme reizen Mehrkernprozessoren jedoch aus und können deutlich schneller laufen. Auch Windows profitiert von mehreren CPU-Kernen, da die Ressourcen so besser verteilt werden können.

Neben den CPU-Kernen ist der wichtigste Anhaltspunkt bei einer CPU die Taktrate. Auch hier gilt prinzipiell, je mehr desto besser. Es gibt dabei aber auch Einschränkungen. Eine hohe Taktrate ist zwar prinzipiell wünschenswert, jedoch führt eine hohe Taktrate alleine noch nicht zu einem schnellen Prozessor. Es spielen noch viele weitere Faktoren eine Rolle, darunter die Architektur sowie der Cache-Speicher

Wichtig ist aber auch, dass man nicht einfach verschiedene Prozessoren miteinander vergleichen kann, da die Architektur komplett verschieden ist. So kann man zum Beispiel einen AMD FX-8350 nicht mir einem Intel i5 4570 vergleichen und sagen: „Der AMD hat doppelt so viel Kerne und mehr Takt, der muss schneller sein“. Das stimmt nicht. Hier spielt die Architektur die viel größere Rolle. Ganz grob setzt AMD auf viele schwache Kerne und Intel auf weniger Kerne, die dafür stärker sind. In Spielen ist letzteres besser, da nur wenige Spiele mehr als 4 Kerne unterstützen.
Mit dem Takt kann man nur von der Architektur her gleiche CPUs vergleichen (z.b. einen Intel i5 4440 mit einem Intel i5 4590).
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Welcher Prozessor ist der Richtige?

Es ist heute für den Laien leider auf den ersten Blick nur noch schwer ersichtlich, welche Prozessoren die meiste Leistung bieten. Die zwei großen Hersteller Intel und AMD setzen auf ganz unterschiedliche Namensgebungen.

Aktueller CPU-Test 2014

 

 

    • Prozessoren von Intel

Die Prozessoren von Intel sind nach einem relativ einfachen Prinzip benannt. Als Pentium werden Prozessoren der Einsteigerklasse benannt, die jedoch prinzipiell über die gleiche Technik wie auch andere Intel-Prozessoren verfügen. Es wurden lediglich einige Teile des Prozessors abgeschaltet, da sie bei der Produktion fehlerhaft waren. Hauptsächlich vermarktet Intel Prozessoren jedoch unter der Reihe Core.

Die günstigsten Modelle hören auf Core i3, Prozessoren der Mittelklasse werden Core i5 genannt und die schnellsten Prozessoren sind als Core i7 vorzufinden. Hinter diesen Namen können sich jedoch die unterschiedlichsten Prozessoren finden. Es gibt sie unabhängig vom Namen mit einer unterschiedlichen Anzahl an CPU-Kernen und mal mit und mal ohne Hyper-Threading.
Beim Kauf ist auch darauf zu achten, dass ein Modell möglichst aktuell ist. Denn ein aktueller i5 ist nicht selten schneller als manch ein betagter i7-Prozessor. Am Namen selbst lässt sich aber leider nicht direkt erkennen, wann ein Prozessor erschienen ist. Deshalb ist es hier sinnvoll, sich vor dem Kauf darüber zu informieren, was gerade aktuell ist. Die Nomenklatur von Intel ist hier hilfreich. Die 1 Zahl zeigt die Architektur an. Ein i7 920 (Also mit einer 0 an der Tausenderstelle) ist von 2009 und der älteste i7, wohingegen ein i7 4790K (Also eine 4 an der Tausenderstelle) viel neuer ist.
Das K am Ende eines Intel Prozessors bedeutet, dass man ihn mit entsprechendem Mainboard und Kühler Übertakten kann.

    • Prozessoren von AMD

AMD gilt in der Branche als der ewige Underdog. Sie verfügen einfach nicht über die finanziellen Mittel, um mit der Technik von Intel mitzuhalten. Trotzdem bieten sie ein reichhaltiges Angebot an Prozessoren, die zumindest für die Mittelklasse mehr als ausreichend sind. Außerdem überzeugt AMD immer wieder durch Innovationen, unter anderem ist ihnen die 64-Bit-Architektur zu verdanken und auch der erste echte Dual-Core-Prozessor stammte seinerzeit von AMD.

Auch AMD setzt für seine Prozessoren auf bestimmte Bezeichnung, die sich jedoch öfter als beim direkten Konkurrenten ändern. Prozessoren aus der Athlon-Reihe richten sich vornehmlich an Einsteiger, während Phenom-Prozessoren für die Mittelklasse gedacht sind. Unter der Bezeichnung FX vermarktet AMD seit jeher seine schnellsten Prozessoren. Diese kommen jedoch nicht an die Leistung eines High-End Intel-Prozessors heran.

Zu beachten ist auch, dass Prozessoren für Intel und AMD jeweils eigene Sockel verwenden, also ist auch ein entsprechendes Mainboard erforderlich. Wer also aufrüsten möchte und bereits ein Mainboard hat, ist in seiner Wahl ohnehin etwas eingeschränkt. Allerdings wird mit einer neuen CPU-Generation auch meist ein neuer Sockel eingeführt, so dass man auch markenintern oft Aufrüsten muss.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Neben der reinen Leistung einer CPU sollte auch der Preis beim Kauf berücksichtigt werden. Denn die schnellsten Prozessoren sind oft unverhältnismäßig teuer und bieten gerade im Alltag nur wenig Vorteile. Für einfache Aufgaben reichen dabei auch einfache Prozessoren aus. Nur wenn die Leistung auch wirklich benötigt wird, ist der Kauf eines teureren Prozessors sinnvoll.

Welcher Prozessor empfiehlt sich für Gaming PCs?

Spieler gehören mit zu den Anwendern, die am meisten Leistung benötigen. Moderne PC-Spiele holen alles aus der Hardware heraus und lassen sich nur mit sehr starken Maschinen bei hohen Auflösungen und vollen Details genießen. Der Prozessor wurde mit der Zeit dabei immer weniger wichtig, da die Berechnung heute hauptsächlich von der Grafikkarte übernommen wird. Zwar ist die CPU alles andere als unwichtig, die schnellsten Prozessoren sind für Spieler jedoch nicht unbedingt sinnvoll. Empfehlenswert sind Prozessoren der Mittelklasse, die in jedem Fall über mehrere Kerne verfügen sollten. Als Faustregel gilt dabei, dass ein Prozessor nicht mehr kosten sollte als die Grafikkarte. So ist sichergestellt, dass die Grafikkarte nicht durch den Prozessor limitiert wird. Ein i5 4590 oder Xeon E3-1231V3 reicht hier total aus, um in Spielen keine Probleme mit dem Prozessor zu bekommen, selbst wenn man eine High-End Grafikkarte verbaut.

Der richtige Prozessor für Office PCs

Bei Office PCs fällt eine Empfehlung etwas schwieriger, da sich immer die Frage nach der Aufgabe des Rechners stellt. Für das Bearbeiten von Dokumenten mit einer Office-Suite reichen heute auch die günstigsten Prozessoren, wie ein Pentium G3220 problemlos aus. Kommen jedoch anspruchsvolle Anwendungen wie Photoshop hinzu, so sollte beim Prozessor nicht gespart werden. Gerade beim Rendern von Bildern oder Videos wird ein Prozessor sehr stark beansprucht. Ein High-End Prozessor kann die Rechenzeit dabei um ein Vielfaches verkürzen, wodurch die Arbeit in der Folge produktiver wird. Hier ist ein Intel Xeon E3-1231V3 oder i7 4790k zu empfehlen.

Unser Fazit

Die richtige CPU sorgt dafür, dass ein PC in jeder Situation flüssig läuft und auch für anspruchsvolle Aufgaben genügend Leistungsreserven hat. Der Prozessor sollte aber nicht einfach blind gekauft werden, sondern möglichst auf die restlichen Komponenten abgestimmt werden.

Nur schwer ist für wenig versierte Nutzer erkennbar, welche CPU derzeit die beste Wahl ist. Natürlich lässt sich das zum Teil am Preis erkennen, je teurer eine CPU ist, desto mehr Leistung ist zu erwarten. Jedoch gibt es auch hier Ausnahmen von der Regel. In jedem Fall sollte ein Prozessor zum Zeitpunkt des Kaufs aus der aktuellsten Generation stammen. Da sich dies nicht am Namen erkennen lässt, empfiehlt sich vor dem Kauf eine kurze Recherche.

Für die allermeisten Nutzer ist eine Mittelklasse CPU empfehlenswert, wofür Kosten von ungefähr 200 Euro eingeplant werden sollten. Ein solcher Prozessor eignet sich sowohl zum Spielen als auch für anspruchsvolle Programme wie Photoshop. Wer nur einfachere Aufgaben am PC erledigt, kann aber auch problemlos zu einem günstigen Prozessor greifen. Die billigsten Modelle sind schon für etwa 30 Euro erhältlich und bieten genügend Leistung für das Internet sowie für eine Office Suite wie Microsoft Office oder OpenOffice. Zum Spielen sind solche Prozessoren jedoch nicht geeignet. Wer am PC auch Bilder und Videos rendert, kann hingegen von den schnellsten Prozessoren in hohem Maße profitieren, da die Renderzeit dadurch deutlich verkürzt wird. Eine High-End CPU kann dabei bis zu 1.000 Euro kosten.

Beim Kauf der CPU ist auch zu beachten, dass immer ein entsprechendes Mainboard mit dem passenden Sockel benötigt wird. Wer bereits über ein Mainboard verfügt, sollte also auch nur nach passenden Prozessoren suchen. Wer sich seinen PC erst noch zusammenbauen möchte, sucht hingegen nach einer sinnvollen Kombination aus Mainboard und CPU.

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