FreeDos als Alternative zum Betriebssystem

Beim Rechnerkauf achtet man in der Regel auf viele Dinge: wie sieht das Gerät aus, welcher Prozessor ist verbaut, wie groß ist der Arbeitsspeicher, welcher Grafikchip befindet sich darin, wie gut ist der Monitor oder die Tastatur?

Seit einiger Zeit jedoch gibt es ein neues, auf den ersten Blick vielleicht absurd wirkendes Kriterium: befindet sich Windows auf dem Rechner?

Besonders im niedrigpreisigen Bereich hat in den letzten Jahren die Auslieferung von Computern, insbesondere von Laptops, vollkommen ohne eine vorinstallierte Windows-Version inklusive Lizenz stark an Beliebtheit zugenommen: statt einem herkömmlichen OS befindet sich in den meisten Fällen die kostenlose Software FreeDOS auf der Festplatte derartiger Notebooks, welche an MS-DOS angelehnt und mit eben diesem kompatibel ist.

Anleitung FreeDos

Auf MSI Laptops, wie dem GE70, ist FreeDos vorinstalliert.

Und wieso sollte man sich vom etablierten Windows abwenden?

Die Nutzung dieses Systems entspricht nicht der eigentlichen Intention des Großteils der Kunden, vielmehr ist der im Gegensatz zu Windows-PCs oftmals deutlich günstigere Preis solcher Produkte attraktiv.

Sparen mit Eigeninitiative:

Im Gegensatz zum Aufpreis von circa 100 Euro, der für Geräte mit Betriebssystem verlangt wird, ist eine Windows-Lizenz schon ab 30 Euro zu haben und muss vom Nutzer lediglich installiert werden, was in der Regel innerhalb einer halben Stunde von einem Laien erledigt werden kann. Oftmals ist anschließend noch eine Treiberinstallation für Funktionen wie WLAN von Nöten, welche von einer im Lieferumfang enthaltenen CD erfolgt und ebenfalls innerhalb weniger Minuten durchgeführt ist.

Des Weiteren sind Geräte mit FreeDOS für Studenten interessant, da diese oftmals im Zuge von Vorteilsprogrammen kostenlose Lizenzen für Microsofts Betriebssysteme erhalten und sich somit den Aufpreis für die beiliegende Version sparen können.

Außerdem spielt die freie Auswahl des Betriebssystems bei der Kaufentscheidung eine Rolle:

Viele Konsumenten ziehen Windows 8 beziehungsweise 8.1 das mittlerweile über 5 Jahre alte Windows 7 vor, mit dem neue Geräte nicht mehr ausgeliefert werden. Selbst das Ersetzen von einer Windows 8 Installation gestaltet sich zunehmend schwieriger, da immer mehr Hersteller dies softwareseitig verhindern. Derartige Methoden schließen zudem die Möglichkeit des Benutzens von Software wie Linux aus, was insbesondere für technisch versierte Nutzer ärgerlich sein kann.

Bloatware adé!

Zudem sind Computer mit OEM-Windows sehr oft mit langsamer Herstellersoftware beladen, zu der deutlich bessere Open-Source-Derivate existieren und speziell leistungsschwache Geräte unnötig ausbremst.

Folglich ist der Kauf eines Produktes mit FreeDOS für Nutzer, die sich die Installation zutrauen oder auch nur einen Guide befolgen können in den meisten Fällen die richtige Wahl, da einem so die Freiheit gegeben wird, das OS seines Computers selbst bestimmen zu können und gleichzeitig Geld zu sparen. Wer weiß, vielleicht will manch einer das Retro-System FreeDOS sogar einmal ausprobieren?

FreeDos als Alternative zum Betriebssystem
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