Adaptive Sync: Deswegen brauchen Gamer FreeSync und G-Sync

Die meisten Menschen denken, dass die Flüssigkeit des Bildes in Spielen einzig und allein auf die Geschwindigkeit, mit der die Grafikkarte die zugehörigen Einzelbilder, oftmals auch Frames genannt, berechnet. Im Grunde stimmt dies zwar, wie so oft spielen aber auch noch andere Faktoren eine Rolle:

In erster Linie ist damit das Timing der Frames gemeint, das im schlimmsten Fall zu Bildstörungen wie Tearing, also dem Problem, dass zwei Bilder gleichzeitig versucht werden darzustellen, wodurch Verzerrungen auftreten, oder aber zu einem stockenden Bild trotz hinreichender Bildrate führt.

Worauf ist das zurückzuführen?

Der Grund dafür ist schnell und einfach erklärt: wenn man beispielsweise annimmt, dass ein Spiel mit einer FPS-Rate von 60 abläuft und damit in der Theorie als bedingungslos flüssig bezeichnet werden kann. Ausgehend von diesem Umstand wäre es aber auch möglich, dass alle Frames innerhalb des ersten Drittels der beobachteten Sekunde berechnet und an den Monitor weitergeleitet wurden, sodass dieser nicht jeden der darzustellenden Bilder anzeigen kann und die restlichen zwei Drittel der beobachteten Sekunde ein einziges Bild zu sehen ist.

Die Folge: Ruckeln und Tearing trotz ausreichender Leistung.

Um dem angesprochenen Problem entgegenzuwirken hat sich über die Jahre die softwareseitige Lösung V-Sync etabliert.

Mithilfe von V-Sync passt sich die Bildrate an die maximale Anzeigefrequenz des anzusteuernden Bildschirms an, indem berechnete Bilder in einem „Framebuffer“ abgelegt und zum richtigen Zeitpunkt an den Monitor weitergeleitet werden.

Leider hat V-Sync nach wie vor mit systembedingten Einschränkungen zu kämpfen, kommt die Grafikkarte beispielsweise der Wiederholrate des Anzeigegeräts nicht hinterher, neigt das Bild zu deutlichem Ruckeln. Des Weiteren erhöht sich beim Einsatz von V-Sync die Eingabeverzögerung, was sich ebenfalls negativ auf das Spielerlebnis auswirkt.

V-Sync Thronfolger, Adaptive Sync

Aufgrund dieser Probleme arbeiten die beiden GPU-Riesen AMD und Nvidia momentan an Umsetzungen des Ansatzes „Adaptive Sync“, der als eine Art Kommunikation zwischen Grafikkarte und Monitor zu betrachten ist. Ausgetauscht wird im Zuge dessen der Zeitpunkt, an dem der nächste Frame dargestellt werden soll, wodurch ein sauberes Bild ohne Abstriche in Sachen Leistung oder Spielerlebnis entsteht.

Welche Unterschiede besitzen die beiden Systeme?

Doch auch G-Sync und FreeSync unterscheiden sich in einigen Punkten deutlich voneinander:

Den größten Nachteil an Nvidia’s G-Sync stellt der proprietäre Hintergrund dar. Im Gegensatz zum Konkurrenten FreeSync benötigt G-Sync einen Monitor mit zugehörigem Modul, welche momentan nur spärlich auf dem Markt vertreten sind und einen Preisunterschied von bis zu 200€ bei ansonsten identischen Modellen mit sich ziehen.

Außerdem werden nur die aktuellsten Nvidia-Grafikkarten unterstützt, AMD-Käufer und Besitzer einer etwas älteren Nvidia-Karte gehen somit leer aus.

FreeSync hingegen setzt, wie der Name bereits vermuten lässt, auf offene Standards und lässt Nvidia somit die Wahl, ob sie eine Unterstützung für die Technik implementieren wollen.

An Hardware erfordert FreeSync dementsprechend nur einen aktuellen Bildschirm mit DisplayPort 1.3-Support und eine AMD-Grafikkarte, wobei sich jener Umstand im Laufe der Zeit ändern werden kann. Im Falle eines andauernden Boykotts seitens der Konkurrenz wäre eine inoffizielle Treiberanpassung möglich, ob eine dahingehende Planung von Fans existiert ist aber noch nicht bekannt.

Somit sollten sich Interessenten, welche einen Monitor- beziehungswiese Grafikkartenkauf in absehbarer Zeit planen, gut überlegen, auf welche der beiden Technologien sie setzen wollen, da sich Adaptive Sync wahrscheinlich schon in naher Zukunft bereits zu einem Standardfeature aktueller Hardware entwickelt haben wird.

Adaptive Sync: Deswegen brauchen Gamer FreeSync und G-Sync
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