Auswahl des PC-Gehäuses
Computergehäuse in allen Größen und Entwicklungsstadien haben immer eines gemeinsam: ihren Zweck – nämlich die Komponenten eines Computers in sich aufzunehmen und vor störenden Einflüssen schützen zu können. Das Gehäuse als die Schale der komplexen Struktur eines Computers ist in Form und Größe meistens an die Ansprüche des PCs angepasst und soll auch materialtechnisch den Ansprüchen für verschiedene Einsatzzwecke gerecht werden. Dafür werden sie in verschiedenen Größenstandards und aus hochtechnisierten Materialien, wie beispielsweise aus elektrogalvanisch bearbeiteten Metallen oder speziell beschichteten Kunststoffverbindungen hergestellt.
Was bei der Wahl eines Gehäuses beachtet werden muss
Bei der Wahl des Gehäuses über einen PC Konfigurator muss zuerst die Frage gestellt werden, für welche Funktionen der zu erstellende PC genutzt werden wird. Dabei ist auch in Betracht zu ziehen, welche Komponenten für die beabsichtigte Nutzung von Nöten sind.
Die Grundkomponente, von der die Wahl eines Gehäuses abhängt, ist die Hauptplatine (auch Mainboard oder Motherboard genannt). Auf dieser Platine werden alle Bauteile eines PCs befestigt und können über die aufgeschweißten Verbindungen miteinander interagieren. Dafür gibt es mehrere komponenteneigene Steckplätze. Mainboards werden in verschiedenen Standardgrößen hergestellt. Dazu zählen im für individuell erstellbare Angebote die Formate ATX (Advanced Technology Extended) und das kleinere micro-ATX. Diese Formate sind in den meisten Anwender-PCs, die ihr Gerät lediglich für Office- oder Multimedia-Inhalte nutzen, zu finden. Spiele-PCs, die High-End-Hardware enthalten sollen und entsprechend Platz benötigen, werden oft mit einem Motherboard des Formfaktors E-ATX versehen.
Je nach Einsatzzweck wird eine andere Gehäusegröße benötigt
Nach den aufgezählten Formfaktoren richten sich auch Baugrößen für Computergehäuse. Neben dem für das Home-Office gebräuchlichen Midi- und Mini-Tower (Tower bezeichnet hier die an einen Turm erinnernde Form eines Computergehäuses) und dem Big Tower, der Platz für Hochleistungssysteme für die Zielgruppe der Gamer bietet, sind im Businessbereich auch Serversysteme im so genannten Pizzaschachtelformat im Einsatz, die meist in große Racks eingebaut werden. Weiters finden sich auch für Wohnzimmer-PCs im besonders kleinen Format Gehäusetypen, die allerdings nur in den seltensten Fällen für eine bestimmte Konfiguration nicht selbst vom Hersteller produziert werden.
PC-Bauteile, die auf dem Motherboard Platz finden sollen, müssen hier auch noch miteinbezogen werden. So sollten Gelegenheitsspieler darauf achten, ob beispielsweise genügend Platz für eine mögliche Grafikkarte vorhanden ist oder ob auf der Hauptplatine genügend Steckplätze für die Arbeitsspeicher-Module (den sogenannten RAM) frei sind. Bei leistungsstarken Prozessoren kann auch der Einsatz eines zusätzlichen Lüfters hinzukommen. Dabei kann die Anschaffung eines größeren Mainboards notwendig sein und sich so auf die Größe des Gehäuses auswirken. Für Grafikbearbeiter wird für externe Ein- und Ausgabegeräte eine bestimmte Zahl von entsprechenden Schnittstellen notwendig sein. Auch hier sollte der User zuerst das Mainboard prüfen, bevor er sich für ein Gehäuse entscheidet.
Gehäuse für Gaming PCs
Die meisten Möglichkeiten muss wohl der leidenschaftliche Spieler seinem Computergehäuse einräumen. Neben vielen Komponenten muss hier auch das Gehäuse seine Leistung erfüllen. Gehobene Platzansprüche für mehr als nur die Standardkomponenten der Hauptplatine müssen ebenso berücksichtigt werden, wie gehäuseabhängige Möglichkeiten zu ausreichender Kühlung und Belüftung des Innenlebens, da gerade bei Gaming-PCs die Bauteile extrem beansprucht werden können. Gehäuse, die solche Anforderungen erfüllen, werden als High-End-Gehäuse bezeichnet und kommen für eine solche Konfiguration zum Einsatz. Der Spieler findet hier Platz für Grafikkartenverbände, entsprechend viele Schnittstellen für angeschlossene Peripherie, sowie direkt über der Hauptplatine genügend Platz für ein Kühlsystem, das gerade bei neuen Technologien wie Wasserkühlung raumintensiv ausfallen kann. Meistens haben solche Gehäuse auch seitlich noch zusätzliche Kühlmöglichkeiten (Luftabzug, Ventilatoren), um auch bei einem Ausfall einzelner Komponenten keinen Schaden anzurichten. Bei Gaming-PCs legt man heute besonders Wert, dass man in den PC schauen kann, wir haben Euch dafür das InWin 703 Gehäuse herausgesucht.
Case Modding – bereit für jede Lan Party
Mittlerweile Kultfaktor haben speziell angepasste und auffällig gestaltete Gehäusetypen für High-End-PCs. Diese Produkte sind Ergebnisse des beliebten Case-Modding. Hierbei wird darauf Wert gelegt, mit möglichst auffälligen Materialien PC-Gehäuse in einzigartiger Weise zu verändern. Beliebte Baustoffe hierbei sind Plexiglasplatten, die statt einer Seitenwand des Gehäuses verwendet werden, sowie spezielle Beleuchtungstypen, wie LED-Beleuchtung oder Leuchtstoffröhren. Mittlerweile werden, aufgrund vieler kreativer Kreationen sogar Weltmeisterschaften abgehalten. Besonders bekannt sind hierbei die Gehäuse von Alienware. Viele Spieler erfreuen sich aber auch an ihren ganz persönlichen Geräten, denn gerade bei High-End-Gehäusen sind die Platzmöglichkeiten für eine solche Modifikation ausreichend vorhanden.
Gehäuse für Office-PCs
Für User im Officebereich findet sich auf einem Mainboard schon einiges, was zur Arbeit mit dem Computer ausreicht. Solche Geräte benötigen meistens nicht viel Raum, da die Grundausstattungen der Motherboards schon für anspruchslose Aufgaben ausreichen. Dementsprechend kleiner und platzsparender fallen auch die Gehäuse für jene Geräte aus. Office-Anwender benötigen meistens keine eigene Grafikkartenlösung, entsprechend brauchbare Grafikchips werden mittlerweile auf jedem handelsüblichen Motherboard verbaut. Auch auf große Kühl- und Luftsysteme kann hier verzichtet werden, da die Belastung für die verbauten Komponenten weitaus geringer ist als in Spiele-PCs. Im Bild der Link zu einem Corsair 200R, das als Office PC Gehäuse gut geeignet ist.
Besondere Beachtung sollten Anwender für ihre Geräte aufbringen, die mit Grafikdesign oder -bearbeitung zu tun haben. Meistens benötigen diese Geräte neben einem leistungsstarken Prozessor auch speziell für die grafische Bearbeitung ausgelegte Grafikkarten, die für ein vergleichsweise klein angelegtes System einiges an Platz verbrauchen. Videoproduzenten sollten ebenfalls bei ihrem Gehäuse darauf achten, dass auf der rückseitigen Platine genügen Platz für entsprechende Schnittstellen notwendig sein wird. Oft kommt auch ein relativ kleines System hier nicht um einen Maxi- bzw. Big-Tower herum.
Fazit
Für ein Bauteil, das lediglich den Zweck erfüllen soll, dass seine Innereien geschützt werden, gibt es doch ziemlich viele Gesichtspunkte, die man bei der Erstellung eines Computersystems über einen PC-Konfigurator beachten sollte. Jedenfalls sollte der User wissen, welchen Aufgabenbereich er mit seinem Gerät bearbeitet. Danach gibt es einige Möglichkeiten, sich für den richtigen Schutzmantel für sein eigenes Gerät zu entscheiden. Im World Wide Web finden sich hierzu einige große Webpages, die gute Entscheidungshilfen und Testberichte zu einzelnen Produkten anbieten. Außerdem kann eine individuelle Beratung nie schaden, bevor man sich dann für ein speziell angepasstes System entscheidet.