Windows 10 und DirectX 12 – Pflicht für Gamer?
Vor wenigen Monaten stellte Microsoft seine Vision des Windows der Zukunft vor: nicht Windows 9, dafür aber Windows 10.
Das ist neu:
Doch nicht nur die Versionsnummer macht zwei Schritte nach vorne, auch das OS an sich erhält eine Generalüberholung. Schon mit Windows 8.1 begannen die Entwickler aus Redmond die Entschlackung des mittlerweile durchaus antiquierten Unterbaus von Windows, mit Windows 10 werden nun endlich auch einige neue Features in die Benutzeroberfläche des Betriebssystems integriert.
Darunter finden sich unter Anderem von Linux und Mac OS bekannte Funktionen wie beispielsweise virtuelle Desktops und eine erweiterte Kommandozeile, die speziell für fortgeschrittene Nutzer interessant sind, für Spieler ist aber mit hoher Wahrscheinlichkeit die Performance in Spielen deutlich interessanter.
DirectX 12 exklusiv für moderne Windows-Versionen
Vor einigen Tagen jedoch verbreitete sich die Neuigkeit, dass Microsofts Gaming-Schnittstelle DirectX 12 nicht mehr für das mittlerweile 5 Jahre alte und von vielen Nutzern bevorzugte Windows 7 erscheinen wird, obwohl bei der Ankündigung von DirectX besonders unterstrichen wurde, dass Version 12 auch mit älteren Grafikkarten problemlos laufen sollen – was auch eine Abwärtsunterstützung für ältere Betriebssysteme vermuten ließ. Diesen Schritt wagte Microsoft schon einige Male zuvor, wie beispielsweise vor wenigen Jahren, als sie mit Version 10 ihrer Grafik-API den Support für das ebenfalls von vielen geliebte Windows XP strichen. Damals wie heute bestand der Grund dafür weniger in der technischen Machbarkeit, als einen neuen Kaufgrund für die weniger populären Nachfolger der beiden Versionen XP und 7 zu schaffen.
Weniger Leistung unter Windows 7?
Die Auswirkungen jenes Umstands werden aber spürbarer ausfallen, als sie auf den ersten Blick wirken mögen: nicht nur die mit dem Upgrade der Schnittstelle angekündigten Performanceverbesserungen, welche durch ein optimiertes Zusammenspiel zwischen Prozessor und Grafikeinheit erreicht werden sollen, sind für Spieler interessant. DirectX 12 wird auch einige neue Grafikeffekte mit sich bringen, die aktuelle Games spürbar schöner aussehen lassen wird.
Zum Vergleich: DirectX 11 führte erstmals die „Tesselation“-Technik ein, die in modernen Spielen für photorealistische Detailtreue bei Umgebungsobjekten sorgt und verringerte die Stromaufnahme der Grafikkarte um einige Prozent.
Zudem beginnen einschlägige Studios schon jetzt mit der Implementierung der API, sodass das Ausführen kommender Spiele unter Windows 7 aufgrund von entsprechenden Kompatibilitätsproblemen abermals langsamer ablaufen wird, zumal auch Microsofts Next-Gen Konsole XBOX One von DirectX 12 Gebrauch machen wird, wodurch dahingehende Entwicklungen weiter herangetrieben werden.
In diesem Zusammenhang zwingt Microsoft einen für sie essentiellen Kundenstamm, ihr Betriebssystem zu erneuern, so lange sie nicht schon mit dem vergleichsweise wenig verbreiteten Windows 8 arbeiten. Für viele Nutzer wird dies aber – abgesehen von der erzwungenen Anschaffung einer Lizenz – ein relativ leichter Schritt werden, da sich auch die Oberfläche von Windows 10 wieder stärker am herkömmlichen, klassischen Windows-Layout orientiert und die Metamorphose aus Tablet- und Desktop-UI weitestgehend hinter sich lässt.