Die neue Super-GPU: Nvidia Titan X
Der Technik- und insbesondere der Hardware-Markt ist dafür bekannt, mit frischen Produkten regelmäßig neue Maßstäbe zu setzen. Wo die Landschaft bei Prozessoren für Konsumenten seit einigen Jahren keine wirklich nennenswerte Entwicklung durchgemacht hat trumpft speziell Nvidia’s innovative „Titan“-Reihe seit 2013 mit extrem schnellen GPU’s für Kunden auf, die gewillt sind, für das Maximum an Leistung für einzelne Komponenten Preise zu bezahlen, die schnell einmal das Budget für einen leistungsstarken Mittelklasse-PC sprengen würden. So auch die neue „Super GPU“ Nvidia Titan X.
Titan-Reihe als Lückenfüller zwischen Konsumenten- und Profimarkt
Nvidia konzipierte den ersten Ableger der Titan-Reihe um zum gleichen Zeitpunkt den Ansprüchen von Konsumenten, die ihren Computer in erster Linie zum Spielen gebrauchen, gerecht werden, aber auch zum Einsatz in einem professionellen Umfeld geeignet sind. Hier werden mit GPUs beispielsweise das Exportieren von Projekten in Videoschnittprogrammen oder das Modellieren von aufwendigen Konstruktionszeichnungen beschleunigt. In diesem Sinne war das Erscheinen der GTX Titan auch das erste Mal offiziell der sogenannte „Prosumer“-Markt bedient – eine Namensneuschöpfung aus den Begriffen „Consumer“ und „Professional“, welche Produkte von professioneller Qualität für anspruchsvolle Konsumenten beschreibt.
Nicht der erste Refresh der Serie:
Nachdem Nvidia die originale Geforce GTX Titan vor ungefähr einem Jahr mit dem Namenszusatz „Black“ neu aufgelegt und damit der schon bekannte Grafikchip der Kepler-Reihe GK110 ein weiteres Mal ins Rennen geschickt hatte, kündigte Nvidia diese Woche ihren neuen Grafikkarten-Platzhirsch in Form der brandneuen Geforce GTX Titan X an, welche gezielt zum Einsatz mit Virtual-Reality-Lösungen wie der Oculus Rift und auch dem Spielen in 4K-Auflösung vermarktet wird.
Technische Daten der Titan X:
Das neue Licht am Grafikkarten-Himmel kommt mit gigantischen 12 Gigabyte an besonders schnellem GDDR5-Videospeicher daher, der mit einem 384-Bit breitem Speicherinterface leider etwas schwach angebunden ist, AMD stattete seinerzeit schon die R9 290X mit einem 512-Bit breitem Bus aus, sodass berechnete Daten so schnell wie möglich in den RAM der Grafikkarte übertragen werden können. Potenzielle Geschwindigkeitseinbußen versucht Nvidia mit einer eigens entwickelten Kompressionstechnik zu umgehen, die auch schon in der letztes Jahr erschienen GTX 980 Verwendung findet.
Die perfekte Grafikkarte?
Negativ fällt am neuen Titan-Modell sein hoher Stromverbrauch und seine hohe Wärmeabgabe auf, die gleichauf mit der für eben diese Makel häufig kritisierten R9 290X von AMD liegt und passt nicht in das Bild der ansonsten extrem stromsparenden 900er-Reihe.
Bereits vor über einer Woche wurden Testexemplare der Monster-GPU an große Technikmagazine verteilt, sodass unmittelbar nach Ablauf des geltenden NDA (Englisch für „non-disclosure-agreement“, zu Deutsch sinngemäß „Geheimhaltungsvertrag“) erste Testergebnisse im Internet kursierten:
Die Titan X im Vergleich: wie schlägt sich das Modell gegen die GTX 980?
In nahezu jedem Spiel schafft es die Titan X durchweg 30 Prozent mehr Bilder pro Sekunde zu berechnen als die bis vor einigen Wochen schnellste GPU der Welt, der Geforce GTX 980. Erstmals schafft es eine Nvidia-Grafikkarte auch in 4K-Aufllösung flüssige Frameraten zu erreichen – in der Vergangenheit waren die einzigen beiden Karten, die dies zustande bringen AMD’s top-of-the-line Produkte R9 290X und R9 295X, was auf deren breite Speicheranbindung und generell große Speicherausstattung zurückzuführen ist.
Virtual Reality als Verkaufsargument
Um dem zweiten Schwerpunkt der Karte gerecht zu werden hat Nvidia’s Entwicklerteam, wie schon bei der GTX 980, mehrere Techniken implementiert, um die auftretende Latenz zwischen Bewegungen und dem anzuzeigenden Bild auf einer Virtual Reality Brille wie der Oculus Rift zu verringern. Laut herstellereigenen Angaben soll diese auf extrem niedrige 20ms gesenkt werden können, was in etwa der Verzögerung bei einem herkömmlichen Spielesetup entspricht und für einen Menschen so gut wie nicht mehr wahrnehmbar ist.
Starke Karte mit starkem Preis – über 1000 Euro für das Nvidia-Flagschiff
Mit einem Preis von 1.149 Euro respektive 999 US-Dollar sollte die Titan X wirklich nur die hartgesottensten unter den Performanceenthusiasten zum Kauf bewegen, da die Titan X zwar eine auf pure Leistung bezogen starke, aber auch gleichzeitig eine Preis-Leistungstechnisch extrem schwache Karte darstellt.