Die Zukunft von 4K-Monitoren

Hochauflösende Displays sind gerade beliebt wie nie zuvor – gestartet hat die Welle Apple mit seinem iPhone 4, welches das erste Mal ein „Retina“-Display besaß: ein Display, bei dem die Pixelso klein sind, dass sie das menschliche Auge nicht mehr voneinander unterscheiden kann. Fortgeführt wurde das Ganze dann mit dem MacBook Pro mit „Retina“-Display, welches eine ähnliche Entwicklung auf dem Notebookmarkt anstieß, sodass wenig später auch andere Hersteller anfingen, ihre tragbaren Computer mit Displays, welche weit höher auflösend sind als nur Full HD, auszustatten.

Der letzte Schritt scheint nun der Desktop-Markt zu sein, der trotz größerer Monitore noch nicht wirklich in den Genuss von „Retina“-Displays gekommen ist. Zumindest noch nicht: der neue Standard für Auflösungen ist 4K, oder auch Ultra HD genannt. Dieser besitzt mit einer Auflösung von 3840×2160 vier mal so viele Bildpunkte wie die Full HD Fernseher und Monitore, die mittlerweile den technologischen Standard darstellen.

Eben diese Monitore würden dafür sorgen, dass auch bei Desktop-PCs von einem Retina-Display zu sprechen sein kann, solange man von einer realistischen Bildschirmdiagonale von 24 Zoll ausgeht. Bei einer nicht sehr weit verbreiteten Diagonal von 27 Zoll bedürfte es einer noch höheren Auflösung, wie sie beispielsweise unlängst vorgestellte iMac mit Retina-Display besitzt.

Doch der 4K-Standard ist noch nicht hundertprozentig reif für die breite Masse: Monitore mit einer solchen Auflösung beginnen momentan bei einem Preis von circa 600€ und an Spiele ist bei einer solchen Masse an Pixeln auch noch nicht zu denken, da es einer riesigen Leistung bedarf, Bilder mit einem so hohen Detailgrad zu berechnen.

Doch wie wird die Situation in einem oder zwei Jahren aussehen?

4k-monitor-asusEinerseits werden 4K-Monitore anfangen erschwinglich zu werden, schon jetzt sind die Preise im Vergleich mit 2013 drastisch gesunken. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden 2015 die ersten Ultra-HD-Displays für unter 300€ erhältlich sein, 2016 wohlmöglich für unter 200€. Damit wäre der Erste Schritt in den Massenmarkt gewagt und viele Konsumenten werden unter solchen Bedingungen erstmals den Kauf eines derartigen Gerätes in Betracht ziehen.

Abgesehen vom Preis existieren aber noch weitere Probleme: Leistung und Skalierung

Bei einer Auflösung, wie sie vom 4K-Standard vorgegeben ist, wird jedes Element eines Betriebssystems wie Windows winzig klein dargestellt werden, da Oberflächenelemente wie Fenster oder die Taskleiste eine feste Größe besitzen, welche an deutlich niedrigere Auflösungen angepasst ist. Da ein Ultra-HD-Monitor aber vier Mal mehr Pixel beherbergt, wird jedes Objekt auch vier Mal kleiner dargestellt werden und wird damit nahezu unlesbar.

Umgangen wird dieser Umstand mit Skalierung:

Objekte werden vom Betriebssystem vergrößert, sodass sie auf einem hochauflösenden Display die richtige Größe annehmen. Leider sind die meisten Programme unter Windows noch nicht an diese Skalierung angepasst, sodass deren Oberfläche unscharf erscheint, weil sie künstlich vergrößert werden muss. Die Betriebssysteme Linux und Mac OS haben dahingehend eine weitaus größere Kompatibilität vorzuweisen, diese werden aber nicht annähernd so oft eingesetzt wie Microsoft Windows. Außerdem spielt die vorhandene Leistung eine große Rolle, wobei sich auch viele Mythen um diese im Bezug auf hohe Auflösungen ranken.

4K nur unter Nutzung von High-End-Grafikkarten

Im Moment sind nur die stärksten Modelle der beiden Grafikkartenhersteller AMD und Nvidia fähig, Spiele mit maximalen Details mit einer Auflösung von 3840×2160 flüssig darzustellen. Oftmals wird behauptet, dass selbst diese Grafikkarten die Last nicht bewältigen können, was aber nur der halben Wahrheit entspricht.

Um auch runde Objekte fein darstellen zu können, werden Kantenglättungstechniken angewandt. Ohne diese würden deren Umrisse ausgefranst und unsauber aussehen, da dieses runde Objekt mithilfe von quadratischen Pixeln dargestellt werden muss. Die Kantenglättungsfilter platzieren aus diesem Grund kleine, unauffällige Artefakte rund um das Objekt, sodass die Illusion entsteht, dass Objekt sei rund.

Ist die Auflösung aber hoch genug wird diese äußerst rechenaufwändige Methode aber nicht mehr oder nur noch abgeschwächt benötigt, da das Auge die Pixel ohnehin nicht mehr voneinander unterscheiden kann. In Folge dessen kann viel Leistung eingespart werden, ohne dass sich ein schlechteres Bild ergibt.

Unter Berücksichtigung dessen sind viele High-End-Grafikkarten durchaus in der Lage Spiele in 4K zu berechnen und in den nächsten Jahren wird somit auch die Leistung beim Kauf eines Ultra-HD Monitors keine Rolle mehr spielen. Dementsprechend wird Ultra-HD sich schon in naher Zukunft durchgesetzt haben können, eine zu begrüßende Entwicklung. Viele PC- beziehungsweise Monitorkäufer werden somit schon bald in den Genuss eines Monitors kommen, der so scharf ist, dass der angezeigte Inhalt aussieht, wie als sei er auf Papier gedruckt.

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