Die Grafikkarte – Auf was kommt es an?
Bei einem Computer ist die Grafikkarte für die Berechnung der Informationen, die auf dem Bildschirm ausgegeben werden zuständig. Wird ein Programm ausgeführt, berechnet der Prozessor die Bild-Daten und leitet diese anschließend an die Grafikkarte weiter. Die Grafikkarte wiederum wandelt die Daten so um, dass die Bilder über den Monitor oder sonstige Ausgabegeräte dargestellt werden können. Grafikkarten sind entweder bereits auf der Hauptplatine eines Rechners enthalten oder werden als Erweiterungskarte über AGP, PCI oder auch PCI-Express mit dieser verbunden. Sie besteht im Wesentlich aus den folgenden Komponenten: Grafikprozessor / GPU (Berechnung der Bildschirmausgabe), Video-RAM, (Grafikspeicher), RAMDAC (Chip, der digitale in analoge Bildsignale umwandelt) sowie diverse Anschlüsse (externe Geräte).
Auf was muss man bei Grafikkarten achten
Bei der Grafikkarte handelt es sich um eine der leistungsfähigsten Komponenten eines Rechners. Sie nimmt maßgeblich Einfluß auf die Geschwindigkeit. Das ist nicht nur im Falle von hochauflösenden 3D-Grafiken bei Spielen, sondern auch beim Abspielen von Filmen wichtig.
- Grafikchip
- Grafikspeicher
- Speicherinterface
- Kühlung
Der Grafikchip (GPU) bildet das Herzstück einer jeden Grafik, da er die Grundleistung der gesamten Grafikkarte bestimmt. In diesem Zusammenhang ist es wichtig nicht nur Auf die Größe, sondern vor allem auf die Leistungsfähigkeit zu achten. Diese erschließt sich aus der Bezeichnung.
Auch der Grafikspeicher ist ein wichtiges Kriterium. Hier ist es wichtig, auf eine hohe Taktrate, die Art des Speichers (DDRAM, SDRAM)sowie die Anbindung zu achten. Natürlich ist sollte der Speicher auch ausreichend dimensioniert sein, damit es nicht zu Leistungseinbußen kommt. Bei einer Grafikkarte werden hohe Datenmengen verarbeitet. Alle Daten, die für die Darstellung einer Grafik von Nöten sind, wie beispielsweise Texturen oder 3D-Modelle, werden hier gespeichert. Wenn der VRAM zu voll wird, muss ein Teil des Speichers geleert werden. Das führt zu einem stark verzögerten Bildaufbau, gerade bei Spielen äußerst problematisch.
Das GPU wird mit dem VRAM über ein Speicherinterface verbunden. Je nach beabsichtigtem Einsatz der Grafikkarte richtet sich die Dimensionierung des Speicherinterfaces. Bei Anforderungen an eine hohe Leistung, wie im Falle von Games, sollte die Grafikkarte mindestens mit einem 192-bit-Speicherinterface ausgerüstet sein. Für andere Anwendungsgebiete, wie z.B. Office-Anwendungen, kommt man schon mit 32-bit aus.
Auch der Kühlung einer Grafikkarte sollte man ausreichend Bedeutung zumessen, da viele Rechenvorgänge auf sehr kleinem Raum erfolgen und es je nach Auslastung und Dimensionierung des Chip zu Wärme und im ungünstigsten Fall zu Überhitzung kommen kann. In diesem Zusammenhang gilt die Grafikkarte muss darauf ausgelegt sein, 100° kurzzeitig aushalten zu können.
Wichtig: Man unterscheidet in diesem Zusammenhang zwischen aktiver und passiver Kühlung: Bei der aktiven Kühlung sind zusätzliche Lüfter vorhanden, welche die Wärme von der Grafikkarte wegtransportieren. Die Umdrehung wird in Abhängigkeit von der aktuellen Temperatur der Karte gesteuert, d.h. bei mehr Wärmeentwicklung drehen die Lüfter wesentlich schneller, so dass die Grafikkarte stabil betrieben werden kann. Im Vergleich dazu ist bei der passiven Kühlung ein Kühlkörper mit großer Oberfläche montiert und somit die entstehende Wärme abgeführt. Der große Vorteil einer passiven Kühlung ist de, dass diese nahezu geräuschlos arbeitet, für den Einsatz bei PC gut geeignet ist. Jedoch ist die Leistungsfähigkeit bei solchen Karten eher begrenzt.
Die Hersteller
Zu den bekanntesten Hersteller gehören AMD und Nvidia
- Amd
- Nvidia
AMD (Advanced Micro Devices), ein amerikanischer Hersteller mit Sitz in Kalifornien, produziert und entwickelt Grafikchips. Das Unternehmen hat sich mit AMD FirePro und ATI Fire MV im professionellen Markt hinreichend etabliert.
Nvidia Corporation ist ebenfalls einer der größten Anbieter und Entwickler von Grafikprozessoren, die in PCs und Spielkonsolen zur Anwendung kommen. Dieser produziert auch Grafikchips für Spielkonsolen.
Grafikkarte für Gaming PCs
Besonders für 3D-Grafiken von Spielen ist eine gute Grafikkarte unerlässlich. Hier kommen vor allem Highend-Modelle zum Einsatz. Diese gibt es in verschiedenen Preisklassen von bis zu 1.000 Euro, um in den vollen Genuß des Machbaren zu kommen. Die renommiertes Anbieter sind hier AMD und Nvidia, deren Chips von diversen Produzenten von Grafikkarten verwendet werden. Spielergrafikkarten sind auf Höchstleistung konditioniert, damit alle rechnisch machbaren 3D-Rendering Funktion in Echtzeit genutzt werden können. Die Auswahl der Grafikkarte sollte sich an den Bedürfnissen des Spielers, seinen Lieblings-Games, der Häufigkeit der Verwendung von Spielen und natürlich auch nach dessen Geldbeutel ausrichten.
Grafikkarten werden hinsichtlich ihrer Leistungsstufe in Enthusiast, High End, Mid Range und Entry unterschieden:
- Entry
- Mid-Range
- High-End
- Enthusiast
Bei Entry handelt es sich um eine Einsteiger-Grafikkarte, welche die Basis für den normalen PC-Betrieb legt, d.h. der Nutzer surft im Internet, liest Emails und bearbeitet Office-Dateien. Bei der Verwendung von Computerspielen reicht die Leistungsstufe nicht aus.
Die Leistungsstufe Mid-Range ist für die Mehrzahl der Nutzer sicherlich gut geeignet, da mit einem vergleichsweise günstigen Preis und recht gute Leistung erzielt wird. Sogar ältere Versionen von Computerspielen laufen problemlos.
Mit einer High-End-Grafikkarte ist man auch bei künftigen Spielen gut gerüstet, da diese komplett „ruckelfrei“ in hoher Auflösung genossen werden können. Sie erfreuen sich bei der Mehrzahl der PC-Gamer wachsender Beliebtheit. Der Preis ist gerechtfertigt, sobald man häufig aufwendige Spiele auf seinem Rechner laufen lässt.
Mit der Enthusiast-Grafikkarte kann man die bestmögliche Leistung erreichen, d.h. diese Karte ist perfekt bei mehreren Monitoren und extrem hoher Auflösung.
Grafikkarte für Office PCs
Bei Office-PCs wird das Augenmerk vor allem auf kontrastreiche Bilder gelegt, wobei im Falle von CAD-Anwendungen natürlich auch 3D-Zusatzfunktionen eine Rolle spielen. Bei einem Office-PC ist häufig keine teure High-End-Grafikkarte notwendig. Hier sind stromsparende, kleine und vor allem geräuscharme Modelle besser, da das permanente Rauschen beim hochkonzentrierten Arbeiten, z.B. an einer Geschäfts-Präsentation, als äußerst störend empfunden wird. Modelle mit passiver Kühlung sind in diesem Zusammenhang empfehlenswert.
Aktueller Grafikkarten-Test 2014
Fazit
Das beabsichtigte Einsatzgebiet und vor allem das Nutzerverhalten sollten maßgeblich bei der Entscheidung für eine bestimmte Grafikkarte sein. Von Bedeutung ist auch, dass die restliche Ausstattung des Rechners auf die Grafikkarte abgestimmt ist, d.h. bei einem sehr langsamen Prozessor (4 Rechenkernen) erreicht man auch mit einer High-End-Grafikkarte keine höhere Leistung, da diese den Prozessor komplett überfordert.