Wasserkühlung im PC: Für wen lohnt es sich?

In den letzten Jahren hat besonders unter Computerspielern ein Trend besonders an Beliebtheit zugenommen: immer mehr Käufer setzen auf Wasserkühlung im Gegensatz zu althergebrachten Lüftkühlern, wie sie normalerweise in PC-Systemen verbaut werden. Neben den teils immensen Unterschieden bei der Kühlleistung bieten wasserbasierte Kühllösungen noch weitere Vorteile, die vornehmlich Kunden von selbstgebauten Rechnern dazu bringen, meist weit über 100 Euro einzig und allein für die Ableitung von Komponenten abgegebener Wärme zu investieren.

Für viele Kunden das wirksamste Argument: ein aufgeräumteres Interieur

Mittlerweile verfolgt ein Rechner bei einem großen Teil der PC-Käufer, meistens bei Spielern, weitere Ziele als nur bloß der Anspruch nach handfester Praktikabilität: für viele Menschen gelten Geräte, die unter dem Schirmbegriff der Unterhaltungselektronik angeboten werden, als eine Art Lifestyle-Objekt beziehungsweise Teil der Einrichtung ihres Zuhauses.

Nicht anders verhält es sich da bei Gaming-Maschinen: schöne Konfigurationen liegen voll im Trend und dienen als Mittel, die Qualität des Computers visuell nach außen zu Tragen. Wie bei einem Auto identifiziert man sich heutzutage immer öfter mit einem Objekt, das wenige Jahre zuvor ausschließlich als Gebrauchsgegenstand benutzt wurde.

Da selbst absolute Einsteigergehäuse mittlerweile mit kleinen Plexiglasfenstern in der Seitenwand ausgeliefert werden nimmt aber auch der Stellenwert des Aussehens von Komponenten zu, die ohne Fenster im Innern des Gehäuses versteckt gewesen wären.

Und da kommt die Wasserkühlung ins Spiel:

Wo ein Luftkühler einen großen Teil des Mainboards mit seinem oftmals gewaltigen Kühlkörper verdeckt und den Innenraum eines Computers unaufgeräumt aussehen lässt bietet ein Wasserkühler individualisierbare Farben bei der Schlauchauswahl, einen kleinen CPU-Block und einen unsichtbaren Radiator, der entweder im vorderen Bereich oder aber an der Decke des Gehäuses platziert wird und damit in einem Bereich liegt, den das Sichtfenster ohnehin nicht abdeckt.

Neben den optischen Vorteilen zeichnet eine Wasserkühlung aber besonders ihre Leistung aus

Hardware-Enthusiasten mit Ambitionen, ihren Prozessor zu übertakten profitieren stark von den deutlichen Temperaturunterschieden, die eine Wasserkühlung im Gegensatz zur normalen Luftkühlung bietet: Top-of-the-Line Wasserkühlungslösungen ermöglichen Übertaktern immens hohe Steigerungen der CPU-Taktrate, welche Systemen zu starken Leistungszuwächsen verhelfen kann.

Des Weiteren tragen niedrige Systemtemperaturen dazu bei, die Lebensdauer von nahezu jedem verbauten Stück Hardware im PC in manchen Fällen sogar um Jahre zu verlängern, da selbst Spannungswandler auf dem Mainboard unter zu hohen Temperaturen leiden und verschleißen.

Wasserkühlung für Silent-PCs

Weil neben den Leistungsenthusiasten auch Anhänger von Silent-PCs existieren, welche beim PC-Kauf auch auf die Lautstärke des Geräts achten, werden Wasserkühler auch immer öfter als Lösung angepriesen, den eigenen Rechner leiser werden zu lassen:

Zwar ist eine Wasserkühlung nicht immer per se leiser als ein auf Luft basierendes Kühlsystem, aufgrund der niedrigen Temperaturwerte jedoch lassen sich besonders langsame Drehgeschwindigkeiten der Lüfter einfach kompensieren und im Endeffekt trotzdem vergleichbare Ergebnisse erreichen.

Zudem lässt sich mit einem Wasserkühlungs-Loop nicht nur der sich in Verwendung befindende Prozessor kühlen, ohne Probleme können auch Grafikkarte und sogar Arbeitsspeicher beziehungsweise das Mainboard einbezogen werden, sodass man sich so manchen Gehäuselüfter sparen kann, der andernfalls zu einer hohen Geräuschkulisse beigetragen hätte.

Die große Frage: Welche Art von Wasserkühler ist am besten?

Im Jahr 2015 erwartet Interessenten aber zusätzlich noch die Frage nach der bevorzugten Art der Wasserkühlung, welche in ihrem System operieren soll. Zum einen gibt es die Möglichkeit, einen eigenen Kühlkreislauf unter Einbezug der einzelnen Komponenten zusammenzubauen. Diese Lösung richtet sich aber ausschließlich an Experten, da der Bau eines eigens ausgewählten Loops sich deutlich schwieriger gestaltet als beispielsweise das Zusammensetzen eines Computers.

Neben der Auswahl der Einzelteile muss das Kühlsystem regelmäßig gewartet und gereinigt werden, außerdem geschieht das für Laien risikoreiche Auffüllen des Kreislaufs komplett auf eigene Gefahr, im Falle eines beispielhaften Wasserschadens an der Grafikkarte muss der Käufer den Schaden selbst tragen, der sich in einem solchen Fall zu dem ohnehin schon ziemlich hohen Kaufpreis von mehreren hundert Euro gesellt.

Eine weitere Option sind sogenannte All-in-One-Wasserkühlungen, welche als bereits zusammengesetzter und nicht erweiterbarer Kreislauf ausgeliefert werden. Unter Fans der Wasserkühlung haben diese aufgrund ihrer mangelnden Erweiterbarkeit und den oftmals weniger guten verbauten Teilen einen eher schlechten Ruf. Dies sollte Konsumenten, welche nach einer vergleichsweise günstigen und eleganten Möglichkeit suchen, um ihren PC zu kühlen aber nicht abschrecken, mit Preisen ab 70 Euro liegen All-in-One-Kühler somit deutlich näher an der Preiskategorie eines hochwertigen Luftkühlers

Seit dem letzten Jahr erfreuen sich aber auch erweiterbare All-in-One-Loops immer größer werdender Beliebtheit: Kassenschlager wie das Modell H220X aus dem Hause Swiftech vereinen hochwertige Komponenten mit einem fairen Preis und gegebener Erweiter- und Personalisierbarkeit und bieten somit die objektiv beste Lösung – zumindest für Kunden, die bereit sind den in Deutschland fälligen Preis von 180 Euro zu bezahlen, um ihren Rechner fachgerecht zu kühlen.

Wer sollte sich eine Wasserkühlung zulegen?

Mit einem deutlichen Preisplus für eine höherwertige Wasserkühlung richten sich diese vornehmlich an Kunden, die etwas mehr von ihrem PC verlangen als nur den reinen praktischen Nutzen. Folglich ergibt ein Wasserkühler fast ausschließlich Sinn, wenn man als Videospieler seinem Hobby in Form eines aufwendig gestalteten Gaming-PCs Ausdruck verleihen will oder als Bastler Spaß am Bau beziehungsweise am Übertakten findet.

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